BAROCKTRIOSchwarz – Pank – Becker‑Foss

Barocktrio

Vielfalt des Repertoires

Barock ist nicht gleich Barock – zwischen den feingliedrigen Präludien des frühen 17. Jahrhunderts und den dramatischen Kantaten eines späten Bach liegen Welten. Wir lieben es, diese Welten miteinander zu verweben und immer wieder neue Pfade zu beschreiten. In unseren Programmen schöpfen wir aus bekannten Juwelen und kaum gehörten Kostbarkeiten gleichermaßen.

Klänge von Monteverdi bis Bach

Unsere musikalische Reise beginnt oft in den expressiven Werken Claudio Monteverdis. Seine Madrigale spiegeln erfinderische Harmonik und wortmalerische Kühnheit, die wir mit der Wärme von Gambenbogen und Singstimme besonders plastisch gestalten. Wenn sich Gotthold Schwarz behutsam in die hohen Register wagt, antwortet die Viola da gamba mit klagendem Timbre, während das Continuo mit gezupften Cembalo‑Akkorden den emotionalen Puls hält. Bald darauf führt uns Heinrich Schützes Geistlichkeit in Tiefen gehaltener Andacht. In seinem Psalmvertonungs‑Reichtum zeigt sich eine deutschsprachige Textverständlichkeit, die wir als besonderes Geschenk empfinden.

Doch das Zentrum unseres Repertoires bildet Johann Sebastian Bach. Seine Gambensonaten, Kantaten und Arien bilden ein weites Feld, das niemals an Reiz verliert. Siegfried Pank, der einst an historischer Aufführungspraxis an der Hochschule Leipzig Pionierarbeit leistete, entfaltet hier eine expressive Gesprächskunst mit der Singstimme. In manchen Programmen kontrastieren wir Bachs kontrapunktische Meisterstücke mit den galanten, bisweilen beinahe empfindsamen Stilwendungen seines Sohnes Carl Philipp Emanuel. So entsteht ein dramaturgischer Faden, der den Wandel des Geschmacks nachvollziehbar macht und dabei den unmittelbaren emotionalen Gehalt betont.

Zahlreiche Werke Telemanns, Händels und italienischer Meister wie Antonio Vivaldi oder Giuseppe Torelli ergänzen unsere Auswahl. Uns reizt besonders der Wechsel zwischen vokalen und rein instrumentalen Formen: Eine Arie kann in der Stille verklingen, bevor sich ein feuriges Gamben‑Prelude erhebt. Damit das Publikum diese Dramaturgie als organische Geschichte erlebt, gestalten wir Moderationen, die Hintergründe erhellen und Brücken zu heutigen Erfahrungen schlagen. So wird aus jedem Konzert ein Erzählfluss, der Kopf und Herz zugleich berührt.